Luna und die Obst-Socken

Sie ist fertig! Meine Misty Meadow. Endlich!

Nachdem ich fast fertig war und mir noch 10 Lacewiederholungen fehlten… habe ich die ganze Lacekante wieder aufgetrullert.

Was war passiert?

Nunja, ich habe 150g Luna von Wollfaktor. Das sind laut Angabe 600m. Das Muster “Misty Meadow” verlangt 594m insgesamt von zwei Farben – also nicht jeweils sondern zusammen. Ich dachte also, dann komme ich ja quasi genau hin! Nix da.

Als ich bei “noch-10-Wiederholungen-bis-fertig” mal meine Restwolle gewogen habe, lächelte mich da eine 67 auf meiner Waage an. Noch 67 Gramm?! Das kann nicht sein, da sollte viel weniger stehen. Ich habe also mal durchgerechnet, wieviel ich denn noch brauchen würde und kam auf ca. 15g. Im Prinzip hätte ich so also nur einen 100g Strang Wolle verbraucht. Super.

Daraufhin hab ich die Projekte bei der Ravelry durchgesehen und festgestellt, die meisten Leute wiegen ihre fertigen Sachen hinterher wohl nicht also kann ich bei keinem entnehmen wieviel sie nun tatsächlich gebraucht haben. Toll. Nur bei einem Projekt stand es dran. Und es waren auch tatsächlich fast 600m. Hm, aber was hatte sie denn anders gemacht…?

Nach einer Weile wusste ich es. Das Muster verlangt 43mal den Laceteil zu stricken. Logisch. Pro Teil werden 6 Maschen vom Mittelteil aufgebraucht. Bei 258 M ergeben sich 43 Wiederholungen. (258:6=43) Also hab ich angefangen zu zählen. Ja, die Wiederholungen kann man bei anderen zählen. Pro Wiederholung entsteht nämlich genau eine Zacke. 🙂 Alle hatten 43. Diese eine Strickerin, die tatsächlich 600mverstrickt hatte, hatte aber 52 Zacken! Aha! Das hieß im Umkehrschluss… 52×6… 312 Maschen im Mittelteil. Hm. Und da im Mittelteil pro Hinreihe 6 Maschen zugenommen werden, ergaben sich also: 18 Reihen mehr. (Die Rückreihe wird fast nur links gestrickt ohne Zunahmen.)

Hm. Dann erschiene mir das Tuch auch nicht so klein, wie es bis dahin tat. Okay. Gut, dass ich eine Rettungsleine eingezogen hatte.

Also nochmal alles aufgenommen bis dahin und losgestrickt. 9 Zunahmereihen mehr sollten es werden. Zwischendurch habe ich immer ganz ängstlich meine Wolle gewogen. Meiner Rechnung nach sollte ich für 52 Wiederholungen der Lacekante max. 70g brauchen. Also könnte ich locker 80g für den Mittelteil verwenden. Ganz getraut habe ich mich dann doch nicht. Als ich bei 300 Maschen war, habe ich vorsichthalber nochmal meine Rettungsleine eingezogen, man weiß ja nie. Denn für die letzten 4 Reihen im Mittelteil alleine habe ich schon fast 10g Wolle verbraucht. Ich hätte wohl noch eine Zunahme mehr geschafft, aber war nicht mutig genug.

Nach 52 Wiederholungen hatte ich schließlich noch 12g übrig. Das hätte also locker für noch eine Zunahme- samt Rückreihe gereicht und eine weitere Wiederholung des Musters – dafür brauchte ich nämlich immer nur 1g.

Naja, dann lag sie eine Weile hier, weil ich immer noch nicht diese lustige Kinderspielmatte in Puzzleteiloptik mit Buchstaben habe. Dafür habe ich jetzt aber mehr Stecknadeln. Meine bisherigen hätten nämlich gar nicht gereicht, das sind nur 25. Dafür mit Herzchen und etwas länger.

Samstag hab ich dann endlich dran gedacht mir zusätzliche zu kaufen – ganz billige in der Drogerie – und heute habe ich mich getraut das ganze auszubreiten.

Trotz fehlender Schaumstoffmatte. Dafür mit einer Wolldecke mit ausgebreiteter Mülltüte drauf. mehr als 70 kleine Nadeln stecken da jetzt drinnen. Ich hoffe nur, ich vergesse keine am Ende wieder herauszuziehen!

Aber sie wirkt auch gleich ganz anders, so mit ausgespannter Lacekante! Hach! 🙂

Mit ärgert an dieser Stelle nur eben, dass ich nur über Umwege tatsächlich knapp 600m gebraucht habe obwohl ich mich ans Pattern gehalten hatte. Und, ich weiß, warum ich immer, IMMER dazuschreibe, wieviel Wolle ich gebraucht habe. Damit Leute wie ich hinterher beim durchgucken wissen, wieviel sie tatsächlich brauchen und nicht, wieviel man evtl. braucht.

 

In der Zeit, wie sie hier rumlag, war ich natürlich nicht untätig. Ich habe Socken gestrickt, haha, weil man ja nie genug Socken haben kann.

Ich nenne sie liebevoll Obstsocken. Warum?

Nunja, long story short: die Wolle riecht nach Kool-Aid. Und ist damit gefärbt. Um genau zu sein wohl mit den Geschmacksrichtungen Kirsche (cherry) und Traube (grape), darum eben Obstsocken, bzw. Cherry Grape Socks.

Gefärbt hat die Wolle meine liebe Schwester. Die genaue Lauflänge kenne ich leider nicht. Vom Stricken her würde ich aber sagen es ist dicke Sockenwolle – dürfte also so um die 200m/100g liegen – und mir passen sie ganz wunderbar, wenn ich 48 Maschen veranschlage und mit Nadelstärke 3 stricke.

Entsprechend habe ich mir ein Muster für dicke Sockenwolle herausgesucht. Und zwar die Labyrinth-Socken aus Wendy D. Johnsons Buch “Von der Spitze zum Bündchen” – welches ich übrigens seit dem 29.Februar 2012 habe und noch nie was draus gestrickt habe… Dafür habe ich zumindest ihre Anleitung für Fersen mit verkürzten Reihen schonmal zu Rate gezogen. So.

So, das Muster ist ein recht einfaches Lochmuster, im Vergleich zu meinem Projekt weiter oben. 😉 Ging also so nebenher abends. Und ging vor allem schnell! Ich habe am 26.02. angefangen und war am 03.03. fertig, also grob 6 Tage. Es ist wie der Name des Buches schon sagt ein Toe-up-Muster, wird also von den Zehen her gestrickt und endet am Bündchen.

Den Anschlag habe ich mit Judy’s Magic Cast On gewagt. Zunächst mit einer 3,5mm Nadel, weil damit die Maschenprobe stimmte. Allerdings waren die Socken damit eindeutig zu breit. Also nochmal aufmachen und mit einer Nummer kleiner angefangen. Diesmal dann auch so, dass zumindest der Anfang gleich aussah. Klappte auch nur bis zum ersten Farbwechsel, danach streifen sie sich unterschiedlich. Ist halt ein handgefärbtes Produkt. 😉

Ich habe genau zwei mal das Lochmuster gestrickt, bis ich die Zunahmen für die Ferse begonnen habe. Danach, also nach der Ferse hab ich mich am Bild im Buch orientiert. Für mich sah es da zumindest so aus, als seien es 5 komplette Durchläufe des Musters und einmal bis einschließlich Reihe 20. Danach habe ich etwas mehr als 2,5cm Bündchen (2/2) gestrickt, wobei ich mit 2li angefangen habe, und russisch abgekettet. Was ich noch nie vorher gemacht habe, aber was cool ist, da man keine zusätzlichen Nadeln braucht.

Und jetzt, nachdem ich sie gewaschen habe, riechen sie auch wieder nach Kool-Aid. 😉

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